björn dahlem
m-sphären, 2016 – festival #2
Festivalstadel | Holz, Stahl, Lampen, Neonlampen ca. 750 x 450 x 450 cm
M-Sphären (2016) war nach Stationen im Mori Art Museum in Tokio und im ArtScience Museum in Singapur in Weilheim zu sehen.
Björn Dahlem formt seine Skulptur M-Sphären aus mehreren ineinander verschlungenen Ringen und bezieht sich damit auf das Motiv der Umflaufbahnen im Inneren kosmischer Galaxien. Ihr Zentrum besteht aus einem Schwarzen Loch, aus dem keine Lichtimpulse nach außen dringen. Umkreist werden sie von Hochgeschwindigkeitssternen, so genannten High Velocity Stars, die sich auf irregulären Bahnen bewegen. Diese bilden gewissermaßen den »Heiligenschein« eines im Inneren der Galaxie gelagerten Mysteriums.
mond, 2018 – festival #2
Stadtmuseum | Holz, Aluminium, Spiegel, Glühlampen ca. 120 cm Durchmesser
Björn Dahlems Werke der letzten Jahre beschäftigen sich mit Fragen der Kosmologie und mit den Grundlagen der Physik, beispielsweise mit der sogenannten »M-Theorie«, die als Supertheorie zur einheitlichen Erklärung aller physikalischen Phänomene noch gesucht wird. Mit einfachen Materialien und der Technik der Bricolage entstehen elegante Konstruktionen, mit denen Björn Dahlem »die Grenzen zwischen Wahrheit und Glauben, Wissenschaft und Kunst, Gedanken und Form« erprobt und hinterfragt (Anne Ellgood).
Dabei sieht Björn Dahlem Arbeiten wie Schwarzes Loch (M-Sphären, 2007), Milchstraße (2009) oder Himmelsglobus (Das All, 2010) nicht als Illustrationen wissenschaftlicher Ideen, sondern vielmehr als »phantastische Landschaften« und »mentale Habitate«, deren Materialmetaphorik und visuelle bzw. begriffliche Poesie im Betrachter Empfindungen des Staunens und des Wunderbaren hervorzurufen vermögen, um ihn so auf eine Ebene der Erkenntnis gelangen zu lassen, die nur durch die Kunst zugänglich ist. (Mudam Luxembourg)
Björn Dahlem studierte an der Kunstakademie Düsseldorf bei Hubert Kiecol. Heute lebt und arbeitet er in Krampnitz nahe Potsdam. Von 2012 bis 2017 hatte er eine Professur an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig, seit 2017 ist er Professor an der Bauhaus Universität Weimar. Bekannt geworden ist Björn Dahlem seit den 2000er Jahren »durch seine Darstellungen vom interstellaren Raum von Galaxien, Superclustern oder Schwarzen Löchern.« Er entwirft raumgreifende Installationen. Für seine Arbeiten verwendet er alltägliche Materialien wie Holz, Neonröhren, Schaumpolystyrol und andere Rohmaterialien. Aus Fundstücken und Alltagsgegenständen entwickelt er Skulpturen, die sich auf Theorien und Modelle der Kosmologie, Astronomie, Teilchenphysik und Quantenmechanik beziehen. In Dahlems Werk geht es um eine Verbindung von Wissenschaft und Philosophie sowie um die Grenzen und Übergänge von Naturwissenschaft zur Theologie. Dahlem wurde auch als »Architekt intergalaktischer Ereignisse« bezeichnet.
Die Materialmetaphorik und visuelle bzw. begriffliche Poesie der Kunstwerke von Dahlem sollen im Betrachter Empfindungen des Staunens und des Wunderbaren hervorrufen, um ihn so auf eine Ebene der Erkenntnis gelangen zu lassen, die nur durch die Kunst zugänglich ist.