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Future Ruins – Act II. | festival #3

Stadtmauer Am Riß | Modulare Licht- und Soundinstallation (2016)

Die Kunstinstallation »Future Ruins« setzt sich aus einer Reihe dynamischer Lichtskulpturen (zwölf bis 20 einzelne Elemente) zusammen, die je nach Version mit einer großen digitalen Projektion kombiniert werden. Die Skulpturen imitieren in realistischer Größe einzelne Formen architektonischer Fragmente, die der Betrachter an den Fassaden benachbarter Gebäude wiederfinden kann. Dächer, Portale und Erkerfenster sind scheinbar beliebig über die gesamte Fläche der Installation verteilt. Sowohl die Originale als auch die von Romain Tardy neu geschaffenen Elemente stehen für imaginäre Trümmer unserer Welt, losgelöst von jeglicher Zeit. Doch obwohl sie quasi als Ruinen hier liegen, bringen sie Licht in das Dunkel der Nacht.

Als Weiterentwicklung der ursprünglich ortsspezifischen Installation »Future Ruins« hat die in Weilheim gezeigte Version den Ort ihres Entstehens verlassen und eine Reise angetreten. Es gibt keine Bildprojektion mehr, sondern nur noch LED-Gebilde, die auf ihre einfachste Form reduziert sind und so die Idee einer tatsächlich greifbaren Linie erfassbar machen. In dieser Version »Act II« liegt der Fokus auf dem Raum an sich und dessen typischen Merkmalen: vom Baumaterial des Ausstellungsortes bis hin zu den BesucherInnen, die sich um die Installation bewegen.

Musik: Loran Delforge aka Before Tigers

 

Romain Tardy ist seit 2008 in der Welt der bildenden Kunst präsent. Heute werden seine Arbeiten international gezeigt und stehen für poetisch-sinnliche Erfahrungen unter Einbeziehung von Licht, Videomapping, Objekten und Klang. Sie stellen unsere Beziehung zu technischen und digitalen Entwicklungen in Frage und deren Auswirkungen auf die Gesellschaft. Während seine Arbeit klar den Bezug zum Digitalen aufweist, würde er selbst sie nicht unbedingt als digitale Kunst bezeichnen. »Ich will in erster Linie greifbare Offline-Kunstinstallationen entstehen lassen. Der Bildschirm ist nicht die Grenze.« Romain Tardy lebt in Brüssel und unterrichtet neben seiner Arbeit an verschiedenen Kunsthochschulen und Universitäten.

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Was wird vom digitalen Zeitalter bleiben? Was bedeutet »sich Zeit lassen« in einer Ära, in der das Gegenständliche und das Digitale immer schneller verschmelzen, in der Alt und Neu zu Synonymen werden?