teresa mar

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radiance – festival #3
Städtische Musikschule | Lichtprojektion

Radiance kommuniziert mit den Besuchern anhand des Zusammenspiels von Licht, Farbe und Form. | Frequenzen bestimmen unser Leben. | Unser Dasein ist geprägt von den Strahlen des Lichts. | Die Tragweite des Unsichtbaren manifestiert sich in deren Erfahrbarkeit.

Im Zeitalter der Kommunikation kristallisiert sich das Bewusstsein dieser Realität mehr denn je. Wir selbst senden Frequenzen aus. Hätten wir infrarote Augen, wir würden uns leuchten sehen. In den Zwischenräumen kommt es zu Dissonanzen. Sie müssen Schmerz oder Peaks erzeugen, um unsere Aufmerksamkeit anzuziehen.

Das Gefängnis, ein Ort des Verstummens, wo man landet, wenn Frequenzstörungen dominierten. Da, wo wir etwas nicht sehen, nicht hören, vor allem aber nicht benennen, da entgleitet Leben. Frequenzen schwingen nicht harmonisch, wo die Sinne nicht frei fließen, wo Beziehung brach liegt. Man kann es metaphorisch deuten, dass da, wo Fenster entsprechend klein sind und also Licht nicht ausreichend hineinfällt, es an Frequenzen fehlt, die ein Farb- und Sound-Spektrum braucht, um volltonig zu schwingen. Wo der Frequenzaustausch eingeschränkt ist zwischen dem Eigenen und dem Außen, da schränkt sich der Schwingungsradius ein.

 

Konkret. Wo die Sprache keine Stimme erhält, wo das Schweigen zu oft Raum gewann, da verliert man Tonalitäten und Raum, da verliert man Freiheit. Sich der Tragweite der eigenen Stimme gewahr zu sein, öffnet die Sichtweite und somit Einblicke.

Musik ist der Exkursion durch die verschieden schwingenden Welten gewidmet. Musik experimentiert mit der Verbindung von Klängen und Misstönen, erzeugt Spannungsbögen und berührt die stillen Felder dazwischen; klingt sie an, macht sie tönen.

Klang und Licht erfüllen strahlengleich den Luftraum und somit das Leben in all seinen Aspekten. Die Wasseroberfläche, die von den Strahlen des Lichts und den Klängen der Töne berührt wird, zeigt, wie Frequenzen alles zum Schwingen bringen, also auch uns, und wie das alle Existenz prägt.

Diese Interaktion fasziniert uns, weil das Verständnis des unsichtbaren Zusammenspiels des Elementaren alle Lösungen birgt, die dem Leben seine Schönheit zu verleihen vermögen. Allem liegt eine stimmige, organische Logik zu Grunde, weil es für jede Frequenz eine Resonanz gibt. Die daraus resultierenden Kompositionen erschließen jeden noch so entlegenen Winkel des Existenz-Feldes und machen es zunehmend erfahrbar.

»Radiance« versteht sich als Komposition von Farben, Formen und Strukturen, da das Figürliche mit dem Abstrakten, das Objekt mit dem Licht und der Ort mit seiner Historie in künstlerischer Weise in Beziehung zueinander gebracht werden. Für zwei Nächte macht das gewohnte Hinsehen einer visuellen Erkundung von Inhalten Platz und abstrahiert, also verwandelt Gebäude sowie Umgebung.

Das, was das Licht auf die Fassade strahlt, ist dazu gedacht, noch über die Zeit hinaus in einem fortzustrahlen oder auf den Punkt gebracht, die eine oder andere Inspiration unsichtbar-sichtbar angeregt zu haben.

 

Teresa Mar

Teresa Mar lebt in Wien und Barcelona und ist seit 1997 als Künstlerin tätig, zunächst auf dem Gebiet der Malerei und Collage. 2003 begann sie mit digitaler Bildbearbeitung ihrer Collagen. Seit 2003 transportiert sie ihre Bildbotschaften via Lichtprojektion und digitale Printmedien in den offenen Raum, zuletzt in Schweden auf einen riesigen Felsen im Meer. Dabei erschafft sie Kunst »als Erlebnis der Sinne, bei dem das Auge frei ist, auf Reise zu gehen.« | teresamar.com

Das, was das Licht auf die Fassade strahlt, ist dazu gedacht, noch über die Zeit hinaus in einem fortzustrahlen oder auf den Punkt gebracht, die eine oder andere Inspiration unsichtbar-sichtbar angeregt zu haben.